Doppelt hält besser

Von Brisbane bin ich über Dalby nach Roma gefahren. Auf dem Weg dahin kam ich durch Miles, einen der Orte, die Joe blink cities nannte. Weil sie so klein sind, dass man schon durchgefahren ist, wenn man nur einmal mit den Augen blinzelt. Da ich aber gerade eine Pause brauchte, hielt ich vor einem kleinem Museumsdorf an. Das könnte man sich doch mal ansehen, dachte ich. Also sprach ich Carly und Carol an, die vor dem Eingang gemütlich in ihren Campingstühlen saßen, ob der Eintritt frei sei.

Nun ja, aus dem Besuch des Museumsdorfes wurde natürlich nichts, weil die beiden jede Menge Tipps auf Lager hatten, was ich mir in Australien alles ansehen sollte. Sie waren nämlich selbst schon überall mit ihren Campern gewesen. Wohlgemerkt: Plural. Denn obwohl die beiden offenbar gute Freundinnen und gemeinsam unterwegs waren, reisten sie getrennt – jede in ihrem eigenen Camper. So erträgt man sich vielleicht länger.

Zum Abschied gaben sie mir eine kleine Plastikpfeife mit. Die klebt man sich so aufs Fahrzeug, dass der Luftstrom einen hochfrequenten Ton erzeugt. Das soll angeblich Tiere davon abhalten, einem vor die Karre zu hüpfen. Bisher hatte es funktioniert.

Kaum hatten die Ladies ihre Stühle zusammengeklappt – ich machte mich selbst gerade zur Weiterfahrt fertig –, hörte ich von der anderen Seite ein „Nice bike!“. Das war ganz offensichtlich eine Gesprächsaufforderung, und man will ja nicht unhöflich sein. Wie sich herausstellte hatte der total relaxte Rumäne Gabriel neben einem italienischen Akzent, einer guatemaltekischen Frau und einem umgebauten Camper Baujahr 89 ebenfalls ein nettes Bike, nämlich eine W800 mit Königswelle. Schönes Ding. Das Paar lebte in Melbourne, und nach einem halbstündigen Plausch waren die Telefonnummern ausgetauscht sowie ein Wiedersehen in Victorias Hauptstadt fest verabredet. Vielleicht würden wir uns sogar vorher noch mal treffen, denn zufälligerweise hatten wir grob dieselbe Route.

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Hey Joe!