Don’t panic!

Am Flughafen Schiphol war The Hitchhiker's Guide to the Galaxy wie immer ausverkauft gewesen, also musste ich ohne den wertvollen Ratgeber nach Australien reisen. Sollte man nicht machen, ich weiß, aber wenigstens hatte ich ein Handtuch dabei. Man kann ja nie wissen.

Viel mehr brauchte ich auch nicht, um auf der Providence V einzuchecken, die etwa 20 andere Personen und mich von Airlie Beach zu den Whitsunday Islands bringen sollte. Noch die Badehose und Sonnenmilch eingepackt – und es konnte losgehen.

Ich stehe auf Segelschiffe, das ist so ein Kindheitsding. Und was auf der Webseite zu lesen war, hörte sich super an: 20-Meter-Schoner, authentisches Segeln, köstliches Mittagessen, Whitehaven Beach und schnorcheln am Riff. Kann man machen, dachte ich. Etwas weiter unten auf der Seite fand sich dann der Hinweis, dass dieses Schiff mit einer Abwehrvorrichtung ausgestattet ist, die beim Schnorcheln einen Extraschutz vor Haien bieten soll. Mag sein, dass es Menschen gibt, auf die diese Art von Information beruhigend wirkt. 

Unsere Crew bestand nur aus zwei Mann: dem sympathisch-agilen Andy, der eigentlich Franzose ist, und Oscar, dessen Esprit eher an Marvin erinnerte. Und natürlich ist nie alles genauso wie im Prospekt. Was nicht schlimm ist, solange nicht etwas Wesentliches fehlt. Zum Beispiel das Segeln, wenn man ein Segelschiff gebucht hat. Zwei der Segel seien leider kaputt und außerdem reiche der Wind nicht. C’est la vie. Sicher gab es dazu vorher einen Aushang, den ich übersehen hatte. 

Obwohl: vielleicht war es sogar besser so. Denn Oscar sagte mir, dass Andy eigentlich der Segler von den beiden sei. Und Andy erzählte stolz, er habe schon bald, nachdem er nach Australien gekommen sei, mit dem Segeln angefangen. Wie lange er denn schon da sei? Zehn Monate. Zusammengefasst war ich also auf einem Segelschiff ohne Segel und Segler. Ein Vogonen-Schiff war sicherer.

Immerhin waren viele sehr nette Leute an Bord, darunter auch drei Paare aus Deutschland. Lena und Philippe kamen aus Wuppertal und hatten gerade ihre Weltreise gestartet, Australien war ihre erste Station. Ein Jahr wollten sie sich Zeit nehmen. Unter @travellephi kann man ihre Reise verfolgen.

Whitehaven Beach sieht tatsächlich aus wie von einem anderen Stern. Einfach galaktisch! Kein Wunder, dass sie Disney-Studios diese magische Kulisse seinerzeit für volle drei Monate gemietet hatten, um ein paar Szenen für Fluch der Karibik zu drehen. Uns war leider nicht ganz so viel Zeit vergönnt: Zwei Stunden mussten reichen, um die drei Aussichtspunkte und den Strand zu besuchen.

Auf dem Rückweg gab’s dann das versprochene Riffschnorcheln – und der Ort war wirklich sehr gut gewählt. Stellenweise lagen die Korallen nicht mal anderthalb Meter tief in dem kristallklaren Wasser. Die Farben und Formen fand ich hier sogar noch beeindruckender als bei der viel aufwendigeren Tour ab Port Douglas.

Anscheinend hat das Schutzsystem funktioniert, denn Haie gab’s keine, Schildkröten leider auch nicht, dafür aber viele andere bunte Korallenbewohner und im Hafen unsere Schuhe zurück. So long, and thanks for all the fish!

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Bananen aus dem Allgäu